Simone Caillé – Endlich angstfrei und sicher Auto fahren.

Über mich

Es ist spannend, in der Rückschau zu sehen, wie die verschiedenen Interessen, Themen und entwickelten Fähigkeiten sich im Lauf des Leben nach und nach immer mehr und mehr miteinander verknüpfen und dem Leben seinen einzigartigen Sinn verleihen.

Portrait von Heilpraktikerin für Psychotherapie Simone Caillé

Mein Werdegang

in Stichpunkten

  • Vordiplom Psychologie
  • Personenbeförderungsschein (für das Durchführen von Taxi- und Limousinenfahrten)
  • Trainerin für Breitensport/C im Deutschen Tanzsportverband (DTV)
  • Fahrlehrerin der Klassen A und B seit 2000
  • selbständig als Leiterin einer Fahrschule mit mehreren Filialen
    2002 – 2015
  • Schwerpunkt: Fahrcoaching für ängstliche Fahrer/innen
  • Ausbildungsfahrlehrerin
  • Hypnosecoach (TMI)
  • GFK (Gewaltfreie Kommunikation) nach M. Rosenberg
  • NLP-Trainerin (DVNLP)
  • NLP-Coach (DVNLP)
  • Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz
    (Institut für Kommunikation und Gesundheit Bernhard Tille)
  • Selbstständig in eigener Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz
  • Systemische Beraterin (Systemisches Zentrum der wispo AG)
  • meine vielfältigen Therapie- und Coaching-Weiterbildungen finden Sie hier

Mein Weg zum Thema Fahrangst

Früh übt sich…

Schon als Kind habe ich meiner kleinen Schwester gerne die Welt erklärt und alles mögliche versucht, beizubringen, um ihr „in die Welt zu helfen“. Einige Jahre später war mein Berufswunsch, im psychosozialen Bereich zu arbeiten und Menschen zu helfen.

In der Oberstufe nahm ich an einem freiwilligen Arbeitskreis eines wunderbaren Lehrers teil, der es verstand, seine Begeisterung für die Psychoanalyse nach C.G. Jung weiterzugeben und mich in diese Richtung zu inspirieren und ich beschloss schließlich, Psychologie zu studieren. Zumal ich selber erfahren hatte, wie hilfreich eine Gesprächstherapie für mich als Jugendliche war, um mit meinen damaligen Schul- und familiären Schwierigkeiten zurecht zu kommen.

In späteren Jahren lief mir das Unterrichten wieder über den Weg, als ich meine Leidenschaft dafür entdeckte, anderen tanzen beizubringen. Das habe ich über viele Jahre nebenberuflich weiter fortgeführt. Und es lies in mir, als ich den Wunsch nach einem Berufswechsel spürte, plötzlich die Idee keimen, dass es auch eine schöne Sache sein könnte, Autofahren zu unterrichten. Und so begann ich die Ausbildung.

Mehr als nur Lehrerin…

Doch reines Unterrichten hat mir nicht gereicht. Ich kam mit so vielen schwierigen Themen der Fahrschüler in Kontakt, mit Ängsten bis hin zu gravierenden psychischen Störungen, denn in der Fahrschule findet sich fast jeder früher oder später ein, und viele sind dabei auf der Suche nach einem einfühlsamen Fahrlehrer bzw. hoffen, mit ihren Schwierigkeiten dort gut aufgehoben zu sein.

Doch der Stress auf der Straße ist immens – wie jeder Fahrer weiß. Und das gepaart mit dem Stress des Lernens, bei dem man nicht umhin kommt, Fehler zu machen und die Aggression der anderen Autofahrer auf sich zu ziehen, mündet oft in sehr hohen Druck. Abgesehen davon, dass auch der Anspruch in heutigen Fahrerlaubnisprüfungen stark angestiegen ist.

Da ich mich über die Jahre immer weiter mit meinem Interesse, der Psychologie beschäftigt habe, suchte ich nach Wegen in diesem Bereich, um mit besonderen Anforderungen und Schwierigkeiten der Schüler noch hilfreicher umgehen zu können. Solche Ansätze fand ich u.a. in Hypnose- und NLP-Ausbildungen, die ich bis heute regelmäßig fortführe und weiter vertiefe.

Eine ganz neue Kombination…

Und so wuchsen Coaching und Unterrichten für mich zusammen und ich habe mich insbesondere auf ängstliche FahrerInnen spezialisiert. Da es dieses Angebot zu der Zeit noch nicht gab, verfolgte ich vermehrt die Idee, mich im Speziellen um Menschen zu kümmern, die trotz Führerschein aufgrund von Ängsten nicht fahren oder bestimmte Strecken wie z.B. Autobahnen vermeiden.

Meinen Fahrschülern sagte ich vor Jahren schon immer: Ich entlasse dich nicht aus der Fahrschule, ohne dass Du Dich auf der Autobahn wohlfühlen kannst und Dich traust, in die Großstadt hineinfahren – das ist ja wohl Ehrensache!

Führerschein und doch….

Und dann begegnete ich immer wieder Menschen, die den Führerschein hatten, aber genau das nicht konnten! Wenn Menschen zu mir kamen, die einen weiteren Führerschein, z.B. Motorrad machen wollten, war ich oft erschüttert, wie viele schlecht mit der Großstadt oder der AB zurecht kommen oder sich dort zumindest nicht wohl fühlen, obwohl sie regelmäßig Auto fahren.

Ein weiteres Beispiel ist, dass ich eines Tages in einer kleinen Straße im Frankfurter Nordend von einer Frau angesprochen wurde, weil sie sah, dass ich in einem Fahrschulauto kam. Sie bat mich verzweifelt, ob ich nicht ihr Auto aus dieser Straße herausfahren könne, weil sie es rückwärts nicht schaffe.

Ich kann mich noch selber gut an meine ersten verzweifelten Fahrten als Anfängerin erinnern, als ich mich irgendwo festgefahren hatte und nicht vor und zurück wusste oder schon mit dem Tanken überfordert war. Mit großen schweren Motorrädern ist mir das noch viel öfter passiert.

So wurde die Idee geboren, Fahr-Coach zu werden. Denn diese Ängste sind unnötig, wenn man die Tricks beherrscht. Und ich war überrascht, wie viele davon betroffen sind.

Die schwierigeren Fahrangst-„Fälle“

Doch je mehr ich mit ängstlichen FahrerInnen arbeitete, umso schwierigere „Fälle“ kamen zu mir, so dass ich mich der Aufgabe gegenüber sah, auch therapeutisch zu arbeiten. Da mich das schon immer interessiert hat und ich ursprünglich Psychologie studiert hatte, um Therapeutin zu werden, mich aber mehr für die Praxis interessierte als für Forschungsarbeit, entschied ich mich für den Heilpraktiker für Psychotherapie.

Als Heilpraktikerin kann ich zwar nicht über die Kasse abrechnen, aber auch mein Coaching musste schließlich selbst bezahlt werden. Und ich hatte mittlerweile ein Konzept entwickelt, das üblicherweise sehr viel weniger Stunden beansprucht als eine Verhaltenstherapie (und auch sehr viel weniger Stunden, als die meisten KlientInnen, die zu mir kommen, und sagen: „Eigentlich müsste ich komplett neu Führerschein machen!“ annehmen).

Manche KlientInnen kamen zu mir, nachdem sie eine Verhaltenstherapie mit geringem Erfolg probiert hatten, und waren nur froh über die Hilfe. Manche sahen es sogar auch noch als vorteilhaft an, dass Therapien, die nicht von der Kasse bezahlt werden, nicht angegeben werden müssen und sich nicht auf künftige Versicherungsabschlüsse oder Chancen bei Arbeitgebern o.ä. auswirken können.

Es kamen Menschen, die sich überhaupt nicht mehr hinter das Steuer trauten, die vielleicht einen Unfall hatten, und es kaum fassen konnten, dass sie es schafften, sich diese Mobilität Stück für Stück wieder zurück zu erarbeiten. Im Zuge dieser Arbeit erinnerte ich mich daran, dass ich selber auch einmal einen Unfall erlebt hatte, der dazu führte, dass ich das Fahren über Jahre völlig vermieden habe – allerdings das Fahren mit dem Motorrad.
Es hinterlässt Spuren, wenn man plötzlich aus seiner jugendlichen Selbstüberschätzung herausgerissen wird und am eigenen Leib spürt, wie schnell es gehen kann, dass man sich in Lebensgefahr bringt.

Meine Fahrangst-Geschichte

Ich hatte mein allererstes Motorrad erst eine Woche, ...

… als ich anfing, mich sicherer und wohler damit zu fühlen. Doch als Anfängerin war ich noch nicht in der Lage, Verkehrssituationen sicher und routiniert einzuschätzen und richtig zu reagieren und so kam es, dass ich von einem Auto angefahren wurde.

Ich war damals auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch und hatte es natürlich eilig – und an dem Tag auch nur die gute Hose aus Stoff an, obwohl ich sonst immer in Schutzkleidung fuhr. Ich fuhr am Frankfurter Mainufer entlang. Dort gab es aufgrund einer Baustelle eine geänderte Verkehrsführung und so konnte an diesem Tag ein Auto die Straße überqueren, wo es sonst nie möglich war. Weil ich es eilig hatte, übersah ich diese veränderte Situation, genauso wie der andere Fahrer mich. Er traf mich genau am Bein. Ich habe noch lange diese Bilder immer wieder gesehen: wie ich auf die Straße stürzte und zuerst dachte, mein Bein wäre durchtrennt.

Danach war es mir viele Jahre lang nicht mehr möglich, mich auf ein Motorrad zu setzen, denn die Angst, dass könne noch einmal passieren, war viel zu groß. Ich sah immer wieder diese Szene vor meinem geistigen Auge.
Ich hatte in dieser Erfahrung gelernt, dass es Situationen geben kann, die ich nicht beherrsche. Und das führte zu einem Gefühl von Hilflosigkeit, das ich um jeden Preis vermeiden wollte. Durch die mangelnde Übung wurde das über die Jahre natürlich nicht besser.

Vielleicht wäre ich nie im Leben mehr gefahren, wenn nicht im Rahmen eines Urlaubs die Notwendigkeit bestanden hätte, sodass es sich nicht mehr vermeiden lies. Da stieg ich notgedrungen wieder auf ein Motorrad und fiel zu allererst einmal damit um – so viel Angst hatte ich.
Ich fing dann auf einer ganz kleinen Maschine in ganz kleinen, vorsichtigen Schrittchen wieder an, mich auszuprobieren. Letztendlich, nach relativ langer Zeit und mit langsam größer werdenden Motorrädern kam ich dann wieder so gut zurecht, dass ich schließlich einige Urlaube in Südfrankreich und Spanien mit dem Motorrad verbrachte und sogar Jahre später die Fahrlehrerprüfung für Motorrad abgelegt habe.
in meiner Fahrschule unterrichtete ich sogar Motorradfahren. Und nutzte meine Erlebnisse dafür, meinen Fahrschülern die Risiken des Fahrens bewusster zu machen.

Ich kenne einige Leute, die sich ebenfalls auf diese Weise nach einem Unfall wieder das Fahren selber erarbeitet haben. Doch meist ist der Anfang dabei sehr hart – ich weiß, wovon ich spreche.

Während meiner Fahrlehrer-Ausbildung begann ich, meine Anfänger-Fahrfehler, die zu dem Unfall geführt hatten, genauer zu verstehen und lernte, wie wertvoll es sein kann, eine „Nachschulung“ über den Führerschein hinaus zu erhalten. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich erst mit meiner Fahrlehrer-Ausbildung zu einer „guten“ Fahrerin geworden bin – auch wenn ich vorher schon viele Jahre mehr oder weniger unfallfrei mit verschiedensten Autos unterwegs war.

Sehr oft hört man von Eltern und anderen Führerscheinbesitzern, dass man fahren sowieso erst nach der Führerscheinprüfung richtig lernt. Sicher bekommt man mit der Zeit Übung, doch mir erscheint es fraglich, dass man ohne professionelles Feedback eigene unbemerkte Fehler entdecken und sich dadurch immer weiter verbessern kann.

Und wenn jemand schon mit einem richtig unsicheren Gefühl und womöglich einem negativen Feedback aus der Fahrschule heraus kommt, bleibt diese Unsicherheit oft. Da helfen nur Tipps von professioneller Seite.

Interessanterweise muss man sich in den meisten Berufen regelmäßig weiterbilden – was die meisten nachvollziehen können – doch ausgerechnet beim Autofahren gehen viele davon aus, dass man es einmal erlernt und dann irgendwann einfach gut kann – oder aber unbegabt ist.

Würden Sie mit einem Piloten in den Urlaub fliegen, der nur einmal das Fliegen erlernt hat und ab diesem Zeitpunkt keinerlei Fortbildungen mehr erhält?

Das Ende der "Fahrschule Abgefahren" in Oberursel

Da mir klar war, ...

… dass mir der verwaltungstechnische Aufwand einer Fahrschule nicht genug Zeit lassen würde, den Weg in Richtung Fahrangst-Therapie intensiv weiter zu gehen, schloss ich nach 14 Jahren meine Fahrschule in Oberursel, um mich dann ganz auf meine Heilpraxis mit diesem Schwerpunkt und meine entsprechend zeitaufwendigen Fortbildungen konzentrieren zu können. Darüber hinaus war es mir nur auf diesem Weg möglich, überregional arbeiten zu können. 

Natürlich gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Mitbewerber. Fahrschulen, die angeben, sich auf Fahrangst spezialisiert zu haben, Psychologen, Verhaltenstherapeuten, Hypnosespezialisten etc.

Doch ich halte meine Methode für sehr viel sanfter, umfassender und unterstützender, als ich es oft von anderen berichtet bekomme. Ich betreue meine KlientInnen sowohl im Umgang mit den Blockaden als auch in der Anwendung auf der Straße. Und ich arbeite ständig weiter an mir, um immer noch besser darin zu werden, Sie zu unterstützen bei ihren Zielen.

Und das wichtigste ist: es macht mir einfach sehr viel Spaß! Ich liebe es, auf Fortbildungen zu fahren und Neues zu erfahren und ebenso das Gelernte im praktischen Arbeiten umzusetzen. So profitieren meine KlientInnen stets von Weiterentwicklungen. Das ist etwas, das ein Fahrlehrer, der gleichzeitig eine Fahrschule führt, aus meiner Sicht zeitlich nicht leisten kann.